Krankenschwestern gibt es heutzutage gar nicht mehr. Zumindest deren Berufsbezeichnung nicht, was sich wohl auch auf die Gender-Debatte zurückführen lässt. Da auch immer mehr Männer diesen Beruf ausüben und keine Rede von einem „Krankenbruder“ sein kann, wurde vor einigen Jahren ein Nachfolgeberuf ins Leben gerufen: Gesundheits- und Krankenpflegerin. Obgleich sich der alte Job Titel hartnäckig im Volksmund hielt und die neue Bezeichnung wenig bekannt ist. Was es mit dem Beruf auf sich hat, ist in nachfolgendem Beitrag zu lesen.

Krankenschwestern arbeiten in Krankenhäusern, um dort das körperliche Befinden und den Gesundheitszustand der aufgenommenen Patienten zu überwachen. Dabei überprüft eine Krankenschwester folgende Parameter des Patienten:
– Vitalzeichen
– Ernährung
– Schlaf
– Psychische Verfassung

Des Weiteren übernehmen Krankenschwestern pflegerische Aufgaben, indem sie beispielsweise Verbandswechsel durchführen oder Medikamente verabreichen. Zu ihren Pflichten zählt es auch, die Daten des Patienten zu dokumentieren. Auf diese Weise wird jede Veränderung in der Krankenakte des jeweiligen Patienten vermerkt.

Weitere Aufgaben von Krankenschwestern:
– Das Anlegen von Infusionen
– Das Setzen von Spritzen
– Das Führen von Gesprächen (mit dem Patienten und dessen Angehörigen)
– Das Wechseln der Bettwäsche

Krankenschwestern können nicht gerade auf eine ausgewogene Work Life Balance schauen. Eine Krankenschwester arbeitet für gewöhnlich im Schichtdienst, was sich als belastend auf das Privatleben auswirken kann.

Auf dem Arbeitsmarkt sind sie heiß begehrt, da ihr Jobprofil zu den Mangelberufen gehört. Und die Tendenz ist steigend. Die zunehmende Überalterung hat dazu geführt, dass immer mehr pflegebedürftige und ältere Menschen betreut, versorgt und behandelt werden müssen, was für gute Jobaussichten sorgt.

Wie kann man Krankenschwester werden?

Bei der Ausbildung zur Krankenschwester handelt es sich um einen schulisch organisierten Lehrgang. Die entsprechenden Schulen sind an Lehrkrankenhäusern angegliedert. In diesen Einrichtungen können angehende Krankenpflegerinnen ihre ersten Praxiserfahrungen sammeln. Die Ausbildung erstreckt sich über drei Jahre und setzt voraus, dass 2.100 Stunden Theorie und 2.500 Stunden Praxis absolviert werden.

Es wird vorausgesetzt, dass angehende Krankenschwestern mindestens einen mittleren Bildungsabschluss vorzuweisen haben. Eine staatliche Prüfung, das sogenannte Examen, schließt die Ausbildung ab.

Es handelt sich um eine straff organisierte Ausbildung, welche folgende Schwerpunkte umfasst:

– Gesundheits- und Krankenpflege
– Pflege- und Gesundheitswissenschaften
– Naturwissenschaftliche und medizinische Grundlagen
– Pflegerelevante Kenntnisse aus den Geistes- und Sozialwissenschaften

Im praktischen Unterricht werden folgende Bereiche behandelt:

– Verabreichung von Medikamenten
– Körperpflege
– Allgemeine Wundversorgung
– Prophylaxe und Pflege von Druckgeschwüren
– Verbände anlegen und wechseln

Im Rahmen der Ausbildung absolvieren angehende Krankenpflegerinnen den sogenannten allgemeinen Teil, welcher alle Gebiete der stationären Versorgung umfasst:

– Gynäkologie
– Chirurgie
– Pädiatrie
– Orthopädie
– Psychiatrie
– Innere Medizin
– Neurologie
– Geriatrie
– Ambulanz
– Entbindungs- und Neugeborenenpflege

Die angehende Krankenschwester entscheidet sich in der darauffolgenden Differenzierungsphase für ein Spezialgebiet. Darin wird sie dann später arbeiten. Hier kommen unter anderem folgende Bereiche in Frage:

– Pädiatrie
– Chirurgie
– Psychiatrie
– Kinderchirurgie

Arbeitet eine Krankenschwester ausschließlich im Krankenhaus?

Eine Krankenschwester muss nicht zwangsläufig im Krankenhaus angestellt sein. Sie kann auch bei folgenden Arbeitgebern einen Job annehmen:

– Altenwohn- und Pflegeheime
– Facharztpraxen
– Gesundheitszentren
– Krankenkassen
– Ambulante soziale Dienste
– Wohnheime für Menschen mit Behinderung

Was verdient eine Krankenschwester?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn eine ausgedehnte Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten sorgt dafür, dass der Verdienst einer Krankenschwester breit gefächert ist. Das Einkommen richtet sich grundsätzlich nach der Größe des Arbeitgebers, nach der eigenen Berufserfahrung und nach der Region des Arbeitsortes. Ein Unterschied zeigt sich auch in Bezug auf den öffentlichen oder kirchlichen Einsatz, beziehungsweise in Bezug auf eine Anstellung in einer privaten Einrichtung. Auch inwiefern die Einrichtung einem Tarif angeschlossen ist, spiegelt sich im Gehalt der Krankenschwester wider.

Eine Auszubildende bekommt im Schnitt:

1.140,00 Euro brutto im 1. Ausbildungsjahr
1.202,00 Euro brutto im 2. Ausbildungsjahr
1.303,00 Euro brutto im 3. Ausbildungsjahr

Als examinierte Krankenschwester kann man zum Berufseinstieg mit einem Gehalt von 2.400 bis 2.600 EUR rechnen. Kommen dann einige Jahre Berufserfahrung dazu, ist ein Gehalt von über 3.000 EUR möglich.

Außerdem gibt es Zuschläge für:

– Feiertagsarbeit
– Rufbereitschaft
– Überstunden
– Nachtschichten
– Wechselschichten
– Extraschichten
– Bereitschaftsdienst