Wer sich für eine Ausbildung zum Altenpfleger entscheidet, übernimmt viel Verantwortung. Denn das Ziel dieser Berufsausbildung ist es, Senioren in ihrem Alltag zu unterstützen. Und damit sind sämtliche Bereiche des Alltags gemeint: egal, ob es um die Versorgung Kranker oder Behinderter mit Medikamenten, Wundpflege, Unterstützung bei der Körperpflege, Unterstützung beim Essen oder der Essenszubereitung oder um die Motivation der Älteren zur Beschäftigung geht: der Altenpfleger ist ein Allrounder. Und all das gilt natürlich auch für die Altenpflegerin.

Die Ausbildung zum Altenpfleger und zur Altenpflegerin erfolgte bis Anfang 2020 auch unter dieser Bezeichnung, in einer Berufsfachschule für Altenpflege. Seither hat sich das Ausbildungskonzept ein wenig verändert. Denn die Ausbildung für alle Pflegeberufe wurde nun zusammengefasst und Interessierte erhalten jetzt eine generalisierte Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau. Ein Einsatz als Altenpfleger und Altenpflegerin ist damit aber nach wie vor problemlos möglich. Die Inhalte der Ausbildung wurden nicht gekürzt, sondern lediglich um einige Aspekte erweitert und auch die Ausbildungsstätten bleiben die Gleichen. Anders als bei anderen schulischen Ausbildungen erhalten die Azubis während ihrer kompletten dreijährigen Ausbildungszeit eine Ausbildungsvergütung, die zwischen 1.140 Euro brutto und 1303 Euro brutto liegt: je nachdem in welchem Ausbildungsjahr sich die Azubis gerade befinden. Die Ausbildung ist bundesweit einheitlich geregelt. Das hat den großen Vorteil, dass man im ganzen Bundesgebiet einheitlich vergütet wird. Es ist aber auch ein Studium an einer Hochschule im Bereich der Altenpflege möglich.

Eingesetzt werden Altenpfleger anschließend an die Ausbildung im ambulanten und im stationären Pflegedienst. Also in Alten- und Pflegeheimen, geriatrischen und gerontopsychiatrischen Abteilungen von Krankenhäusern, oder in Sozialstationen und bei privaten Pflegediensten, die ihre Schützlinge jeweils per Auto aufsuchen und zu Hause pflegen. Während der Ausbildungszeit durchlaufen die Azubis verschiedene Praktika. So können die theoretisch erlernten Fähigkeiten während der Ausbildungszeit noch unter Anleitung angewandt und praktisch vertieft werden.
Als Altenpfleger eignen sich alle, die empathisch sind und gerne mit Menschen arbeiten. Ein fester Charakter und eine gewisse psychische Grundfestigkeit sollte ebenfalls vorhanden sein, denn wer mit Senioren arbeitet, hat leider auch mit dem Tod zu tun. Auch sollte man körperlich belastbar sein, da die Pflege der Senioren den Pflegern einiges an Kraft und Anstrengung abverlangt. Zudem dürfen Interessenten keine Angst vor Schicht- und Wochenenddiensten haben: denn gepflegt werden müssen die Senioren immer. Das Positivste am Berufsbild des Altenpflegers ist sicherlich, dass die Pflegenden von ihren Schützlingen viel zurückbekommen. Denn wer auf Grund von Krankheit oder Behinderung auf Hilfe angewiesen ist, dankt es seinem Pfleger, wenn mit ein wenig Unterstützung auch im hohen Alter noch ein selbst bestimmtes und aktives Leben möglich ist.

Neben den pflegerischen und aktivierenden Tätigkeiten, setzen sich Altenpfleger auch mit Dokumentationen auseinander. Deshalb kann es nicht schaden, wenn die Auszubildenden über gute Deutschkenntnisse und eine treffende Ausdrucksfähigkeit verfügen. Wer hier noch nicht sicher ist, kann sich während der Ausbildung aber noch entwickeln. In der Fachschule steht auch Deutsch auf dem Lehrplan. Hier werden unterschiedliche Dokumentations- und Berichtsformen eingeübt. Als Altenpfleger arbeitet man zudem immer im Team. Die Kollegen und Kolleginnen müssen viel und gut miteinander kommunizieren, da sie sich gegenseitig auf den neuesten Stand bringen müssen, was die Gesundheit und auch die Gemütsverfassung ihrer Schützlinge angeht. Auch mit Angehörigen kommen die Pflegenden oft in Kontakt. Manchmal muss man hier als Vermittler agieren, denn nicht immer sind Angehörige und zu Pflegende der gleichen Ansicht, was pflegerische Maßnahmen oder etwa auch Ernährungs- oder Aktivitätsfragen angeht. Da kann die vermittelnde Stimme von gut geschultem Fachpersonal Wunder im Verständigungsprozess wirken. Zu guter Letzt arbeiten Altenpfleger auch eng mit Ärzten, in erster Linie den Hausärzten ihrer Patienten zusammen. Was die Gesundheit der zu Pflegenden anbetrifft, treffen die Ärzte die Entscheidung, Altenpfleger setzen diese um. Damit dies immer zum Wohle der Patienten geschieht, sind Ärzte aber stets auf die gute Beobachtungsfähigkeit und das Fachwissen des Pflegepersonals angewiesen. Denn schließlich haben die Pflegenden tagtäglich mit den Senioren zu tun.

Da die Bevölkerung in Deutschland durchschnittlich gesehen immer älter wird, und sich zudem die Gesellschaft von der Großfamilie hin zum Einzelhaushalt entwickelt, wird es dem Altenpfleger und der Altenpflegerin auch in Zukunft nicht an Einsatzmöglichkeiten mangeln. Der Beruf als Altenpfleger ist also eine sehr sichere Berufswahl. Nach einigen Jahren im Beruf, und guten Leistungen, kann man zudem zur Stationsleitung und sogar zur Heimleitung aufsteigen.